Städtebauliches Konzept:
Ein Platz für die Stadt: Der Entwurf sieht einen urbanen Platzraum vor, der auch für Nicht-Theaterbesucher attraktiv und nutzbar ist (Theatercafé, Boules-Platz, Wasserbecken, wettergeschützter Vorplatz,…).
Der neue Theatervorplatz liegt ca. 130 cm über dem Straßenniveau und ermöglicht dadurch einen barrierefreien Zugang zur Oper. Durch die Erhöhung wird eine gewisse Intimität des Platzes gegenüber dem Straßenraum geschaffen.
Verschiedene Freiflächen auf unterschiedlichen Ebenen (Loggia vor Pausenfoyer 2. Rang, Terrasse 2. OG und Dachterrasse 6. OG Neubau) samt Brückenverbindung zwischen 1.OG Neubau („Intendantenstiege“ / Theatercafé / Intendanz) und Umgang 1. Rang erlauben ein intensives räumliches Erleben des städtischen Umfeldes.
Die Kubatur des bestehenden Operngebäudes bleibt als Solitär erhalten. Das neu geplante westliche Seitenfoyer ist in Maßstab und Materialität entlang der Behrenstraße an den Bestand angepasst und nur durch eine Gebäudefuge aus Glas als neuer Zubau ablesbar.
Entlang der Glinkastraße und Unter den Linden folgt der Baukörper der Straßenflucht und schließt die städtebaulich vorgegebene Blockrandbebauung.
Die Sockelzone (EG + 1.OG) des nördlichen Gebäudekopfs Neubau ist an der Fassade Unter den Linden um ca. 2,5 m zurückversetzt und übernimmt die ebenfalls rückversetzte EG-Zone des anschließenden Nachbargebäudes (jetziges Funktionsgebäude).
Gebäudeorganisation / Nutzungskonzept:
Abgesehen von den funktionalen Verschiebungen, die sich auf Grund der Schaffung des städtischen Vorplatzes an der Kreuzung Glinka-/ Behrenstraße ergeben, folgt die Grunddisposition der Funktionszuordnung im Wesentlichen den Vorgaben des Raumprogramms.
Bestandsgebäude / Altbau:
Zwei Grundideen bestimmen das Entwurfskonzept im bestehenden Operngebäude:
Schaffung von großzügigen Foyers (sowohl Eingangs- als auch Pausenfoyers) unter Einbeziehung eines neuen barrierefreien Seiteneingangs und barrierefreie Erreichbarkeit aller Zuschauerbereiche.
Sichtbarmachung der unterschiedlichen historischen Baustrukturen im Innenraum.
Diese Intention berücksichtigend, wurden folgende Maßnahmen gesetzt:
Neubau:
Der Neubau verfügt über drei Erschließungskerne und ist von den Geschoßhöhen weitestgehend an den Altbau angepasst. Über eine Brücke im 1. OG und jeweils zwei Gangverbindungen im 2. und 3. OG (nördlich und südlich vom Bühnenturm), sind Alt- und Neubau auf kurzen Wegen miteinander verbunden.
Die Probebühne 1 befindet sich im EG auf der Ebene der Hauptbühne, die Probebühne 2 im 4. OG, sodass über den im Altbau befindlichen, großen Lastenlift (3x7,5 m) eine direkte, niveaugleiche Anlieferung aus dem Dekorationsmagazin möglich ist.
Externe Erschließung:
Die Anlieferung / Be- und Entladen erfolgt weiterhin über die Zufahrten Behrenstraße und Glinkastraße. Im Bereich der Ladezone Behrenstraße wurde ein Lastenlift mit den vorgeschriebenen Innenmaßen positioniert, an den alle Geschosse angeschlossen sind (auch die Probebühne 2 im 4. OG Neubau). Die Anlieferung über die Glinkastraße ist für einen 40 Fuß Container-LKW dimensioniert.
Der Bühneneingang befindet sich an der Nordseite des Altbaus und ist über die Glinkastraße erreichbar.
Brandschutz / Fluchtwege:
Da nunmehr der Zuschauerraum im EG über das Eingangsfoyer barrierefrei entfluchtet werden kann, wird auf die Barrierefreiheit an den seitlich gelegenen Notausgängen verzichtet. Durch die höher gelegene Fußbodenoberkante des östlich anschließenden Dekorationsmagazins, können in diesem Bereich die Notausgänge über einen kurzen Fluchttunnel die Behrenstraße erreichen, ohne die Funktionsabläufe im Gebäude (Dekoration Magazin) zu stören.
Alle Nutzungseinheiten verfügen über zwei bauliche Rettungswege. Für den über dem Theatervorplatz auskragenden Bauteil des Neubaus (3.-6. OG) muss noch im Zuge einer allfälligen Weiterbearbeitung ein Brandschutzkonzept erarbeitet werden (ev. zusätzliche Treppe mit Fluchtmöglichkeit auf das Dach bzw. auf die Terrasse 2. OG).
Stellplätze:
Im Bereich Haupteingang Behrenstraße wurden ca. 60 Fahrrad- und sechs PKW-Stellplätze (rollstuhlgebundene Besucher) eingerichtet. Am Besuchereingang Unter den Linden wurden ca. 20 Fahrrad-Stellplätze vorgesehen.
Im Hofbereich nördlich des Altbaus werden 10 PKW-, 2 rollstuhlgebundene - und ca. 70 Fahrrad-Stellplätze positioniert.
Äußeres Erscheinungsbild / Fassaden:
Altbau:
Neubau:
Entlang der Glinkastraße gliedert sich der Neubau in zwei unterschiedliche Fassadenelemente:
Nutzfläche Neubau: ca. 9.000 m²
Nutzfläche Altnbau: ca. 13.000 m²