Umstrukturierung und Erweiterung Müllverbrennung Pfaffenau, Wien-A, 2003

Projektbeschreibung

 

Metallbänder aus gewellten Aluminiumpaneelen spannen sich entlang definierter Höhenlinien über die unterschiedlichen Anlagenteile. Durch die Abrundung der Gebäudekanten wird die Horizontalität der Bänder betont und die Körperhaftigkeit der einzelnen Bauteile zugunsten einer skulpturalen Gesamterscheinung zurückgedrängt.

 

Diese „Metallhaut“ kann als vorgehängte, hinterlüftete Fassade vor den wärmegedämmten Betonwänden verwendet werden, als perforiertes Sonnenschutzelemente vor Glasfassaden, oder auch offene Gebäudezwischenräume frei überspannen und diese zusammenfassen.

 

Betont wird die horizontale Schichtung durch das Absetzen der einzelnen Bänder zueinander. In den dadurch entstehenden horizontalen Fugen (ca. 60 cm hoch) können, je nach Bedarf, unterschiedliche Nutzungen integriert werden:

 

  1. Im Bereich der Werkseinfahrt befindet sich in der Fuge (ca. Ebene + 5,00 m) eine Leuchtschrift, die die aktuellen Abgaswerte anzeigt.
  2. Bei Bedarf können schmale Lichtbänder integriert werden.

 

Im Kontrast dazu werden einige Bauteile (Bürogebäude und Kranreparaturplatz) und technische Anlagen (Luftkondensator, E-Filter, Wärmeschlot)) formal abgesetzt bzw. in ihrer konstruktiv minimalisierten Form belassen und durch eine eigene Farbgebung betont. Die Hülle des Kranreparaturplatzes besteht aus transluzenten, färbigen Prismenpaneelplatten (Polycarbonat), die bei Dunkelheit von innen beleuchtet werden.

 

Als weithin sichtbarer Bauteil wird vorgeschlagen, den vorhandenen Kamin mit einer zweiten Hülle im Abstand von ca. 1 Meter zu versehen und ein thermisches Windkraftwerk zu errichten. Zu diesem Zweck wird das Dach der Rauchgasreinigung schwarz gestrichen und mit einer transparenten Membrane überspannt, die sich trichterförmig nach oben verjüngt. Durch die so entstehende natürliche Thermik werden am oberen Ende des Hüllrohres stromerzeugende Windturbinen betrieben.

 

Das wesentlich kleinere Gebäude der Biogasanlage wird formal gleich behandelt (Metallbänder). Es gliedert sich in ein Sockelgeschoß (+ 0,00), welches mit einem Metallband sowohl die Gebäudeebene +0,00 einfasst, als auch im westlich angrenzenden Freibereich zur Stützmauer wird. Sie trennt die höher hergestellt Freifläche (ca. + 4,40 m) mit den dort befindlichen Gasreaktoren, Gasspeicher, etc…, von der südlich daran angrenzenden. Durch die Anhebung des Geländes in diesem Bereich, werden die dort aufgestellten Anlagen (Gasspeicher, Gasreaktoren,…) in ihrer Höhe etwas reduziert. Die Wand dient weiters zur Befestigung von Lamellen mit Photovoltaikzellen. Das Dach der Biogasanlage wird als Gründach ausgebildet, die beiden Gasreaktoren werden mit Rankgerüsten umhüllt und bewachsen.